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Interview mit Matthias Teut

Hallo ihr Lieben!

Heute habe ich wieder die Ehre euch einen wundervollen Autor und Menschen vorstellen zu dürfen: Matthias Teut!
Matthias habe ich auf der Phantastika in Oberhausen 2017 kennengelernt. Seitdem haben wir uns immer wieder auf Messen gesehen und letztes Jahr waren mein Freund und ich bei dem „Leseabend im Garten“ dabei.
Bisher habe ich „Die Elbenstifte“ gelesen und lese gerade „Erellgorh – Geheime Nächte.
Nun aber zu Matthias selbst..

Magst du dich kurz selbst vorstellen?

Ich bin Matthias Teut, Vater der Welt von Erellgorh und einer der beiden Verleger von DichtFest – dem kleinen Verlag im Garten.

Wie bist du auf die Idee zu den Elbenstiften gekommen?

Als Kind und Jugendlicher habe ich gerne mit Bleistiften und Kohlestiften gezeichnet. Später kam dann Pastellkreide hinzu. Zumindest bis ich irgendwann angefangen habe, mit Worten zu malen. 😉 Seither fehlt mir die Zeit, um mich dem Zeichnen und Malen mit Stift oder Pinsel zu widmen. Deshalb kam mir die Idee, es zumindest durch einen passenden Roman wieder aufzugreifen.
Farim, der Protagonist aus „Die Elbenstifte“, ist mir bereits während der „Erellgorh“-Trilogie in den Sinn gekommen, ich habe ihn dort an passender Stelle schon einmal namentlich durchs Bild laufen lassen.
Die Idee, einen Künstler durch einen High-Fantasy-Roman zu begleiten, dessen Talent und Leidenschaft seine einzigen Waffen sind, hat mich von Anfang an fasziniert.

Du schreibst ja schon verhältnismäßig lange an den Geschichten rund um Erellgorh – wie bist du auf die Idee gekommen, eine Welt wie Erellgorh zu erschaffen?

Das ist einfach erzählt: Ich habe in jungen Jahren Tolkiengelesen und war von seinem Weltenbau so fasziniert, dass ich unbedingt etwas Ähnliches und doch Eigenständiges erschaffen wollte. Angefangen habe ich dann mit einem Bleistift. Erst beim Zeichnen der Karte und beim Ausgestalten der Landschaften wurde es zu einer Leidenschaft. Warum ist die Landschaft so, wie sie ist? Warum gibt es Buchten? Wie unterscheiden sich die Flüsse? Wie ist das Wetter? Und wer lebt da überhaupt? Eine Frage führte zur nächsten; das hat bis heute kein Ende genommen.

Was fällt dir manchmal am Schreiben schwer?

Alles. Aber glücklicherweise nicht zur selben Zeit. 😉 
Mal ist es der Anfang eines Kapitels, mal die spannenden Szenen, mal die Dialoge und dann wieder die ruhigen und gefühlvollen Szenen.
Ich denke, das hat mit meiner persönlichen Stimmung zu tun.
Je weniger Ballast ich gerade in anderen Bereichen des Lebens habe, je aufgeräumter mein Schreibtisch ist, desto leichter fällt mir das Schreiben. Aber auch dann feile ich wieder und wieder an meinen Sätzen.

Welchen Ort findest du in deiner Welt am schönsten? Wohin würdest du gerne mal reisen?

Ich denke, ich könnte mich kaum entscheiden. Zu gerne würde ich in Crem einen Würzwein bei Frink Bergel trinken, Gilli in seinem Laboratorium unterhalb von Eskrinor über die Schulter schauen oder einen echten Hammerstreit in der Zwergenstadt Abrinor miterleben. Nur könnte ich sicher auch nicht darauf verzichten, der Waldelbenstadt Gohlannbjahr einen Besuch abzustatten, um die Mütter der Wälder zu sehen. Und die Federflieger auf dem Eiland von Erellgorh zu erleben, wäre einfach wunderbar.
Aber natürlich ist auch die Felsenstadt Tangris einzigartig, oder der Friedenstempel in dem Fischerstädtchen Tonda, die Türme von Tyklahr und natürlich der Garten im Gesundhaus, wo Atharu, Pitu und Selana …
Aber wenn ich überlege, in welcher Gesellschaft ich mich am wohlsten fühlen würde und an welchem Ort ich es besonders lange aushalten könnte, würde ich Wullutu wählen. Eine kleine Fischerhütte am schwebenden Kai, unterhalb des Tempelbaums mit Blick auf den großen See. Ich würde an einem intarsienverzierten Sekretär sitzen und schreiben, bräuchte nur den Kopf zu heben, um auf türkisfarbenes Wasser zu blicken, und hätte bei geöffneter Tür das Zwitschern der kleinen Vögel im Ohr. Wie schön wäre es, inmitten der Urda zu leben und auf ihrem Markt einzukaufen. Friedvolle Nachbarn, die der Natur verbunden sind und sich gerne treffen, um zu reden, zu spielen und vortrefflich zu tafeln. Scheint so, als hätte ich doch noch eine Wahl getroffen.

Was sind für dich Quellen der Inspiration?

Spaziergänge in der Natur, die Schreiburlaube in Westjütland, unser DichtFest-Garten und andere besondere Orte, die ich auf meinen bisherigen Reisen erleben durfte. Der Terra Nostra Garden auf den Azoren zum Beispiel. Für mich sicher einer der inspirierendsten Orte, die ich je erlebt habe.
Aber auch Musik gehört dazu. Insbesondere instrumental und gerne auch klassisch.

Wenn du selber Elbenstifte hättest, was würdest du als Erstes mit ihnen malen?

Einen liebevollen und friedlichen Gedanken, der alle ansteckt.

Wenn du einen Tag mit Farim verbringen könntest, was würdet ihr zusammen unternehmen?

Ich ließe ihm die Wahl, überzeugt, dass er mich faszinieren würde.

Was macht dir beim Schreiben deiner Bücher am meisten Spaß?

Immer wieder neuen Charakteren zu begegnen und Jukahbajahn mit ihnen zusammen in all seinen Facetten immer wieder neu zu erleben.

Welche deiner Eigenschaften hat auch Farim? In welchen Bereichen seid ihr euch ähnlich?

Leidenschaft ist sicher die stärkste Verbindung zwischen mir und Farim – mit allen Dingen, die dazu gehören. Und womöglich schlummert in mir ein Hauch der Talente, die Farim ausmachen. Überdies habe ich in diesem Roman mehr reale Erlebnisse und Begegnungen verarbeitet als in meinen früheren Büchern. Aber welche das sind, bleibt mein Geheimnis.

Vielen lieben Dank für dieses schöne Interview, lieber Matthias!
Es war mir ein (Dicht)Fest! 😉

Wer nun neugierig geworden ist, solltet ihr unbedingt mal auf der Seite von Dichtfest und auf der Seite von Erellgorh vorbeischauen!

Wir lesen uns!

Alles Liebe,
Sonja

Ein Kommentar

  • Sarah Trimagie

    Oh was für ein tolles Interview. Wieder einmal.
    Und der friedfertige Gedanke, der sich weiter verbreitet ist eine wirklich wunderbare Idee – ein positiver Virus sozusagen. Den können wir wirklich gut gebrauchen. Und solange reisen wir einfach ein wenig in die unterschiedlichen DichtFest Welten – ein sehr adäquater Ersatz vorerst.

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