
„Maske des Mondes“ von Stephan R. Bellem
Hier findet ihr nähere Informationen zum Buch
Der Klappentext:
Wenn die Nacht über Londons Straßen hereinbricht, fordert sie ein Leben.
Claire hatte sich das ganz anders vorgestellt. Das schüchterne Hausmädchen wird zum Mittelpunkt einer blutigen Mordermittlung. Gemeinsam mit dem jungen Inspector Powler begibt sie sich auf die Spur des Mörders, in dem Versuch, weitere Gräueltaten zu verhindern.
Als sie bemerkt, dass ein Fremder sie auf Schritt und Tritt verfolgt, ist es für eine Umkehr zu spät.
Lewis van Allingtons Suche nach den Köpfen von Londons Unterwelt führt ihn indessen bis nach Berlin. Doch hinter nächtlichen Festen und Séancen verbirgt die Stadt so manches Geheimnis, das man leicht mit dem Leben bezahlt.
Und als klar wird, dass die Ereignisse in Berlin eine blutige Spur durch London ziehen, beginnt für Lewis und Claire ein Wettlauf gegen die Zeit …
Meine Meinung:
Jedes Mal, nachdem ich ein Buch von Stephan gelesen habe, stelle ich mir wieder die Frage: wie soll eine Rezension von mir jemals in Worte fassen, wie es ist, ein Buch von Stephan zu lesen? Wie soll eine Rezension von mir jemals dem gerecht werden, was ich lesen durfte?
Aber gut, dann versuche ich es mal..
Wie nicht anders zu erwarten, entführt Stephan seine Leser*innen nicht nur in eine wundervolle, mit Liebe zum Details erschaffene Welt und damit ins viktorianische London und Berlin, sondern gerne auch an der Nase herum.
Jedes Mal, wenn ich denke: ich habe Stephan und sein Buch durchschaut – mir kann keiner mehr etwas vormachen, das ist die Lösung! muss ich feststellen, dass ich, mal wieder, ganz daneben lag.
Ich weiß nicht, wie Stephan es immer wieder schafft, so individuelle Wendungen in seine Geschichten einfließen zu lassen, aber ich bin jedes Mal wieder begeistert, wie sehr mich seine Bücher überraschen können.
Auch der deutlich präsentere Fantasy-Bezug der Geschichte hat mich sehr überrascht, aber nachdem ich mich gedanklich daran gewöhnt hatte, machte es die Geschichte sogar nur noch mehr in sich schlüssig.
Zu Beginn der Rezension bereits kurz angesprochen, muss ich es noch einmal erwähnen: der Ausflug in das Berlin am Ende des 19. Jahrhunderts hat mir sehr gut gefallen.
So bekommt man als Leser*in einen tieferen Einblick in die Zeit, in der das Buch spielt, und damit auch ein intensiveres Gefühl für die Geschichte und die Strapazen, die die Charaktere aufgrund der Gegebenheiten der Zeit ertragen mussten.
Auch dabei ist mir die sorgfältige Recherche aufgefallen, die hinter der Menge an liebevoller Details stecken muss. Manche Kleinigkeiten mögen vielleicht ein wenig angepasst sein, aber wenn man die fantastischen Elemente außen vor lässt, ist dies definitiv ein historischer Roman, der manchen Schüler*innen sogar einen besseren Eindruck dieser Zeit vermitteln könnte, als so manches Schulbuch.
Sehr empfehlenswert, wenn man sich für diese Epoche interessiert.
Die Charaktere, die sich bereits im ersten Band in mein Herz geschlichen haben, haben spätestens seit diesem Band einen festen Platz in meinem Herzen.
Wenige Charaktere schaffen es mich so für sie einzunehmen, aber Lewis, Claire und Dietrich fühlen sich nicht wie Charaktere eines Buches an, sondern wie Freunde, von deren Geschichte man ein Teil ist, weil man sie zusammen mit ihnen erlebt hat.
Es ist nicht mehr nur ihre Geschichte, es ist auch ein bisschen meine Geschichte, die ich in schöner Erinnerung in meinem Herzen behalte und zu der ich immer wieder zurückkommen werde.
Der Schreibstil von Stephan: wie immer perfekt.
Wunderschöne, detaillierte Beschreibungen, spannende Beschreibungen, bei denen man mitfiebert und einem kalte Schauer über den Rücken laufen und ein Humor, der mich immer wieder nicht nur schmunzeln, sondern auch laut auflachen ließ.
Was ich noch abschließend sagen kann?
Lest das Buch und natürlich auch den ersten Band der Reihe (auch wenn man die Bücher getrennt von einander lesen kann). Oh, und natürlich auch alle anderen Bücher von Stephan.
Jedes einzelne ist ein Meisterwerk für sich.
Es gibt wenige Autoren, von denen ich blind alles kaufen würde, ohne mir den Klappentext durchzulesen, aber Stephan gehört dazu.
Einem der, meiner Meinung nach, besten Autoren auf diesem Planeten, vertraue ich blind.
An dieser Stelle vielen lieben Dank an dich, Stephan, für all die wunderschönen Geschichte, die du schreibst, an denen du uns als Leser*innen teilhaben lässt, und für all die wundervollen Welten, in die du uns entführst.

